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Wissenswertes über Schrauben

Hier erfahren Sie, welche Schrauben für den PC und Laptops verwendet werden, welche Schraubenköpfe es gibt und wie man sie mit dem richtigen Werkzeug verwendet.
Grundsätzlich gilt, das Werkzeug muss immer härter sein, als das Werkstück. Zum Beispiel muss der Schraubendreher härter sein, als die Schraube die er dreht. Wenn man das nicht beachtet, kann sich das Werkzeug verformen und die nächste Schraube hat darunter zu leiden!

In Zeiten der Wiederverwendung, des Recyclings, usw. sollte immer daran gedacht werden. Jede Schraube wird in ihren Leben mindestens 2. Mal benutzt! Heute wird sie hineingedreht, um etwas zu halten, und Morgen wird sie herausgedreht, um etwas wieder freizugeben. Der Antrieb sollte also auch Morgen noch benutzbar sein!

Die Schrauben sollten sich immer leicht schrauben lassen und nicht mehr als fest angezogen werden. Denn nach fest kommt ab! Und vor ab kommt kaputt! Von den angesprochenen festen anziehen der Schraube, kommt auch der ursprüngliche Begriff "Schraubenzieher".

Kopfformen

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Abb. 09: Schraubenkopfformen.
Die Schraubenköpfe gliedern sich in 2 Unterkategorien, und zwar in den Schraubenkopfformen und die Antriebsarten. Die Schraubenkopfformen wurden für den jeweiligen Zweck erfunden.

Generell kann man sagen, dass die Formen mit jeder Antriebsart kombiniert werden können und bestimmt auch hergestellt wurden. Die Antriebsarten erfüllen verschiedene Zwecke, wobei die mechanischen Eigenschaften die wichtigsten sind. In der Abb. 09 sehen sie die gängigen Schraubenkopfformen mit der Antriebsart Längsschlitz, außer bei Sechskant.

Hammerkopf bzwl Schlossschraube
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Abb. 09h: Hammerkopf bzw. Schlossschraube.
Eingesetzt bei Kastenschlössern, Türschanieren und Haspen. Durch den Einschlag ins Holz dreht sich die Schraube nicht mehr.
Linsenkopf
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Abb. 09l: Linsenkopf
Wird oft bei Verzierungen an Beschlägen eingesetzt. Da deren ästethisches Aussehen und Empfinden angenehm wirkt.
Madenschraube oder Stift
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Abb. 09m: Madenschraube oder Stift.
Siehe Türgriffe.
Halbrund
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Abb. 09r: Halbrund
Senkkopf
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Abb. 09s: Senkkopf
Schließt eben mit dem Material ab und so gibt es keine Verletzungsgefahr durch Hängenbleiben am Schraubenkopf, wenn dieser komplett versenkt wurde.
Tellerkopf
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Abb. 09t: Tellerkopf
Tellerkopfschrauben, TBS oder TLL abgekürzt, sind Schrauben wo der Durchmesser vom Kopf ≥ 3x Gewinde ist. Eingesetzt, wenn große Kräfte bei kleineren Druck auf die Oberfläche als bei Zylinderschrauben gewünscht sind.
Zylinder- und Sechskantkopf
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Abb. 09z: Zylinder- und Sechskantkopf
Sind überall dort zu finden, wo große Kräft und Anpressdruck auf die Oberfläche gewünscht sind. Durch deren überstehen entsteht Verletzungsgefahr beim entlang fahren mit der Hand.
Die folgenden Abteilungen der Kategorie Schraubenköpfe befassen sich dann noch mit den verschiedenen Antriebsarten.

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Schrauben

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Abb. 10b: Gebrochene Schraube!

Antriebsarten

Wenn das Werkzeug formschlüssig in die Schraube passt, wird die Schraube kaum abgenutzt und lässt sich daher wiederverwenden. Durch die Formschlüssigkeit kann man die volle Antriebskraft auf die Schraube übertragen und somit zügig, ökologisch und effizient arbeiten.

Neben den von uns oft verwendeten Antriebsarten gibt es natürlich noch über 100 weitere Arten. In der nachfolgenden Tabelle sehen Sie einen Auszug der verschiedenen Arten mit Namen, Kennzeichnung, Vorkommen und Aussehen.

Tabelle 3: Übersicht der Antriebsarten
Name Kennzeichnung Beschreibung Aussehen
Längsschlitz Diese Antriebsarten werden hier auf dieser Seite im Detail erklärt. Klicken Sie auf den Namen, um zur Beschreibung zu springen.
Kreuzschlitz (Phillips-Recess)
Kreuzschlitz (Phillips-Pozidriv)
Inbus
Torx
Clutch Typ G C # Wird im deutschen scheinbar auch Kupplungsbit genannt. Sieht bei der Draufsicht so aus, wie eine Fliege, die man sich bei einem Anzug um den Kragen bindet. Beliebt bei mobilen Wohnaufbauten und Trailern.
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Abb. 10c: Der Antrieb Clutch Typ G.
Inbus mit Innenstift SW/M/H # Vom Aufbau her ist dieser Antrieb im Prinzip wie der normale Inbus, allerdings gibt es zusätzlich einen Metallstift der zentriert aus der Schraube herausragt. Das Werkzeug muss also im Zentrum zusätzlich noch eine Bohrung haben. Diese Abwandlung des Inbus ist somit eine Sicherheitsschraube. Durch Wegbrechen oder herausbohren des Stiftes kann dieser Schutzmechanismus leicht umgangen werden.
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Abb. 10d: Der Antrieb Inbus mit Innenstift.
Robertson (Scrulox, 4-Kant) R # Eine Schraube mit quadratischen Innenvierkant. Kommt in Europa sehr selten vor, aber in USA und Kanada immer noch häufig. Diese gibt es dort sehr häufig als Holzschrauben und wurde früher beim Autohersteller Ford für die ersten Autos verwendet.
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Abb. 10e: Der Robertson-Antrieb.
Spanner 2-Loch (Twin hole) - Auch bekannt als Pig nose (Schweinsnase) oder Snake eyes (Schlangenaugen). Diese Schrauben haben im Grunde genommen nur 2 Löcher, die links und rechts in den 2 äußeren Dritteln der Schraube eingebracht sind. Hauptsächlich werden diese Schrauben in britischen/amerikanischen Fahrstühlen, Toiletten, U-Bahn-Wagons und teilweise sogar in Schusswaffen verwendet.
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Abb. 10f: Der 2-Loch-Spanner-Antrieb.
Torq-Set (Quad Wing) - Auch Toro genannt. Dem Kreuzschlitz sehr ähnlich, allerdings sind die 4 Flanken asymmetrisch versetzt. Dieser Antrieb wird in der Luftfahrt und teilweise auch als Sicherheitsschraube bei Endverbrauchergeräten eingesetzt.
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Abb. 10g: Der Antrieb Torq-Set.
Torx-TR (Torx Tamper Resistant) STX 1-100 Vom Aufbau her ist dieser Antrieb im Prinzip wie der normale Torx, allerdings gibt es zusätzlich einen Metallstift der zentriert aus der Schraube herausragt. Das Werkzeug muss also im Zentrum zusätzlich noch eine Bohrung haben. Diese Abwandlung des Torx ist somit eine Sicherheitsschraube. Durch Wegbrechen oder herausbohren des Stiftes kann dieser Schutzmechanismus leicht umgangen werden.
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Abb. 10h: Der Torx-TR-Antrieb.
Tri-Wing TW # Erinnert an einen Propeller mit 3 Flügeln. Für Militär und Luftfahrt geeigneter Antrieb. Wird auch als Sicherheitsschraube bei Elektrokleingeräten wie z.B. Steckernetzteilen verwendet, damit Unbefugte diese nicht so leicht öffnen können.
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Abb. 10i: Der Tri-Wing-Antrieb.
XZN Triple-Square M 4-20 Im deutschen auch Vielzahn oder sternförmiges und zwölfzackiges Innenvielzahnprofil genannt. Findet Verwendung in der Automobilindustrie, z.B. bei Zylinderkopfverschraubungen. Werkzeug und Schraube sind sehr empfindlich, das bedeutet, man muss die Drehmomentangaben des Herstellers genau beachten.
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Abb. 10j: Der Triple-Square-Antrieb.

Längsschlitz

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Abb. 11a: Schraube mit einem Längsschlitz von 10mm und einen Zylinderkopf (Quelle: Google Image).
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Abb. 11b: Längsschlitz-Schraubendreher mit einer Zungenbreite von 8mm.

Der Längsschlitz ist wohl eins der am weit verbreitetsten und bekanntesten Antriebsarten die es gibt. Er wird fast überall eingesetzt, z.B. in Bauteilen von Motoren, Kleinelektronik oder sogar als Klemmschraube für die Lüsterklemme (Kabelklemme)

Handhabung:
  • Die Zunge, auch Klinge genannt, des Schraubendrehers sollte möglichst so dick sein wie der Schlitz breit ist, so das die Schraube nicht wackelt. Ist sie zu dünn, entstehen beim Anziehen Kerben in der Schraube. Ist sie zu dick, passt das Werkzeug nicht einmal in die Schraube.
  • Zudem sollte die Breite der Zunge mindestens genauso breit sein, wie der Schlitz der Schraube. Ist die Zungenbreite kleiner als die Breite des Schlitzes, entstehen ebenfalls Kerben. Ist die Zunge sogar breiter als der Schlitz, hat man sogar eine höhere Abrutsch-Sicherheit. Um so breiter die Zunge, um so besser.
Vorteile:
  • preisgünstig
  • weit verbreitet
Nachteile:
  • schlechte Positionierung des Werkzeugs (z.B. Abrutschen)
  • schlecht übertragbare Antriebskraft (Drehmoment)
  • große Flächenpressung an den Enden der Klinge
  • keine Beschreibung/Vorgabe zur Verwendung dieser Schrauben
Technische Details:
Die Größe eines Schlitz-Schraubendrehers wird in Millimeter der Zungenbreite angegeben.

Beschädigungen
  • l = Länge des Schraubenschlitzes,
  • w = Weite des Schraubenschlitzes,
  • b = Breite der Zunge vom Schraubendreher und
  • d = Dicke der Zunge vom Schraubendreher.
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Abb. 11d: Erscheinungsbild des verdrehten Schraubendrehers.
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Abb. 11e: Der Vorgang der Beschädigung schematisch dargestellt.

Aussehen: Die Ecken der Zunge sind umgebogen.

Ursache: Die Zunge des Schlitz-Schraubendrehers ist aus zu weichem Material gefertigt. Sie besteht aus keinem Werkzeugstahl und ist deshalb als Werkzeug ungeeignet. Des Weiteren wurde die Zunge in eine Schraube eingesetzt, deren Schlitz breiter ist. So das die Zunge des Schraubendrehers sich in dem Schraubenschlitz bewegen konnte. Da die Schraube selber härter ist, als der Schraubendreher ist sie davon unbeschädigt hervorgegangen.

Fazit: Ungeeignetes Werkzeug. Schraubenzieher entsorgen, sonst werden durch wiederholte Benutzung bei anderen Schrauben, diese auch beschädigt.

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Abb. 11f: Erscheinungsbild eines defekte Schlitzantriebes.
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Abb. 11g: Ursache der beschädigten Schraube schematisch dargestellt.

Aussehen: Die Zunge des Schraubendrehers war nicht dick genug für die Weite des Schraubenschlitzes. Deshalb gibt es an den Wänden des Schraubenschlitzes Einkerbungen.

Ursache: Die Dicke d der Zunge ist viel kleiner als die Weite w des Schlitzes und die Breite b der Zunge ist kleiner als die Länge l des Schlitzes.

Fazit: Die Schraube ist zu ersetzen. Bei der neuen Schraube sollte dann der passende Schraubendreher verwendet werden. Das heißt, er sollte eine breitere und dickere Zunge haben, siehe oben bei der Handhabung.

Kreuzschlitz (Phillips-Recess)

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Abb. 12b: Recess-Schraubendreher (Quelle: Google Image).
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Abb. 12a: Recessschraube (Quelle: Google Image).

Eine von J. P. Thompson erfundene und im Jahr 1933 patentierte Antriebsart für Schraubenköpfe. Da in der damaligen Zeit die Herstellung zu aufwendig war, verkaufte Thompson das Patent an Phillips, daher auch der Name Phillips für die Kreuzschlitzschraube. Phillips entwickelte diese Antriebsart immer weiter und somit erneuerte sich auch das Patent im Jahre 1949. Diese Antriebsart besteht aus 2 Schlitzen wo jeweils ein Schlitz vertikal und horizontal auf die Mitte hin des Schraubkopfes verjüngt wurde. Die Flanken des Kreuzschlitzes vertiefen sich kegelförmig in Richtung Mitte des Schraubenkopfes. Die verbesserte Kreuzschlitzschraube Phillips-Pozidriv finden Sie eine Abteilung weiter.

Handhabung:
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Abb. 12c: Angewandte 30° Kippmethode bei PH12-Schraube.
Die Handhabung, ist bis auf die nicht so gute übertragbare Antriebskraft, mit dem Phillips-Pozidriv identisch.
Vorteile gegenüber dem Längsschlitz:
  • viel bessere Positionierung des Werkzeugs in der Mitte
  • geringere Flächenpressung
  • gut übertragbare Antriebskraft (Drehmoment)
Nachteile:
  • Bei unachtsamem Gebrauch eine sehr schnelle Abnutzung des Antriebes vom Schraubendreher.
  • Durch zu festes Anziehen treibt man das Werkzeug aus der Schraube und beginnt eine Mischung aus Bohren, Fräsen und Stanzen, nur nicht Schrauben.
Technische Details:
  • Größenangabe: PH <Zahlenwert>
  • Kennzeichnung: PH = Phillips Recess (legt fest, das es sich um eine Phillips-Recess handelt)
  • Zahlenwert: DIN genormte Größenangabe
  • Beispiele: PH 000, PH 00, PH 0, PH 1, PH 2, usw. …, wobei der PH 2 die gebräuchlichste Größe ist.

Durch das Anwenden der 30° Kipp−Methode, wie in Abb. 12c zu sehen ist, kann der zu Schraube passende Kreuzschlitzschraubendreher vom Typ Phillips−Recess ermittelt werden.


Beschädigungen
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Abb. 12d: Defekte Phillips-Recess-Schraube.

Aussehen: Oben ist die Aussparung für den Recess−Schraubendreher halbrund-förmig ausgerückt. Unten kann die abgerundete innere Ecke gut erkannt werden.

Ursache: Der Schrauber versuchte, nach dem Anschlag der Schraube, diese weiterzudrehen. Dabei drehte sich der Schraubendreher nach rechts oben aus und drückt dabei die rechte Wandung der Aussparung in das Material der Schraube. Gleichzeitig beschädigt der harte Schraubendreher die inneren Ecken, wenn er beim Ausdrehen mehrfach darüber rutscht bzw. rattert.

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Abb. 12e: Abgenutzter Phillips-Recess-Bit PH 2.

Fazit: Vom Schrauber die Schraube auswechseln lassen und ihn belehren im Umgang mit Recess-Schrauben.

Aussehen: abgeschliffene, gerundete Kanten.

Ursache: Durch die häufige Verwendung des Schraubendrehers nutzt sich dieser ab.

Fazit: Austausch des verbrauchten Schraubendrehers bzw. Bits, bevor mit diesen die Schrauben beschädigt (gebohrt) werden.

Kreuzschlitz (Phillips-Pozidriv)

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Abb. 13b: Ein Pozidriv-Schraubendreher.
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Abb. 13a: Eine Pozidrivschraube.

Pozidriv ist die Weiterentwicklung der Recess-Schraube. Im Gegensatz zur Recess-Schraube werden die Schlitze nicht nach unten verjüngt, sondern proportional zueinander. Zudem wurden noch Diagonal-Schlitze eingeprägt um die Sitzfestigkeit des Werkzeuges zusätzlich zu erhöhen, sowie als Unterscheidungsmerkmal zur Recess-Schraube. Die Pozidriv-Schrauben sind sehr beliebt im maschinellen Handwerk (SPAX-Schraube, Nagelschraube, …).

Handhabung:
In der Abb. 13c kann man sehen,
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Abb. 13c: Angewandte 30° Kipp−Methode bei PZ2-Schraube.
wie sich das mit der korrekten Handhabung bei Schrauben verhält.
  • Bei dem linken Schraubendreher ist der Antrieb PZ3 definitiv zu groß, deswegen hat die Schraube überhaupt keinen Halt und fällt herunter. Man sollte also ein kleineres Werkzeug verwenden.
  • Bei dem mittleren Schraubendreher mit PZ2 wurde die richtige Größe gewählt, da die Schraube wie angegossen auf dem Dreher passt und selbst wenn man den Dreher über 30° neigt, fällt die Schraube nicht herunter.
  • Auf der rechten Seite ist der Antrieb PZ1 des Schraubendrehers zu klein und die Schraube wackelt und kann sehr leicht abfallen. Wenn jetzt die Schraube in den Werkstoff hinein geschraubt wird, kann es durch die kleine Kontaktfläche bei erhöhter Kraft passieren, dass die internen Kanten der Schraube abgeschabt oder abgebrochen werden. Und somit würde man anfangen in der Schraube zu bohren.
Vorteile gegenüber der Phillips-Recess-Schraube:
  • noch bessere und sichere Positionierung des Werkzeugs
  • sehr geringe Flächenpressung
  • noch bessere übertragbare Antriebskraft (Drehmoment) und treibt bei hohen Drehmomenten nicht so schnell aus.
Nachteile:
Sie sind analog wie beim Kreuzschlitzschraubendreher mit Phillips−Recess-Antrieb und wären:
  • Bei unachtsamem Gebrauch eine sehr schnelle Abnutzung des Antriebes vom Schraubendreher.
  • Durch zu festes Anziehen treibt man das Werkzeug aus der Schraube und beginnt eine Mischung aus Bohren, Fräsen und Stanzen, nur nicht Schrauben.
Technische Details:
  • Größenangabe: PZ <Zahlenwert>
  • Kennzeichnung: PZ (auch Z oder PZD) = Phillips Pozidriv (legt fest, das es sich um eine Phillips-Pozidriv handelt)
  • Zahlenwert: DIN genormte Größenangabe
  • Beispiele: PZ 000, PZ 00, PZ 0, PZ 1, PZ 2, usw…

Wie beim Kreuzschlitzschraubendreher vom Typ "Phillips−Recess", kann auch beim Kreuzschlitzschraubendreher vom Typ "Phillips−Pozidriv", durch das Anwender der 30° Kipp−Methode, wie in Abb. 13c zu sehen ist, der zu Schraube passende Kreuzschlitzschraubendreher vom Typ "Phillips−Recess" ermittelt werden.


Beschädigungen
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Abb. 13d: Defekter Antrieb einer Pozidrivschraube.

Aussehen: Innere Kanten des Kreuz-Kopfes sind weggedrückt bzw. abgebrochen.

Ursache: Bei dieser Schraube wurde entweder ein zu großer oder zu kleiner Kreuzschlitzschraubendreher verwendet. Möglich ist auch, dass statt eines Kreuzschlitz Pozidriv-Schraubendreher ein Recess-Schraubendrehers verwendet wurde. Aus Bequemlichkeit könnte jemand die Schraube mit einem Akkuschrauber gebohrt, statt gedreht haben. Dabei kann man das drüber rutschen des Bits über die Kanten des Kreuzschlitz hören.

Fazit: Die Person sollte darauf hingewiesen werden, wie diese Art von Schrauben zu handhaben ist. Danach sollte man die defekte Schraube austauschen lassen, damit die Person gleich den richtigen Umgang mit Schrauben lernt und merkt wie viel Arbeit es macht, eine defekte Schraube wieder zu entfernen.

Inbus

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Abb. 14b: Inbus-Schraubendreher SW 4,0.
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Abb. 14a: Inbusschraube SW 4,0.

Inbus, nicht Imbus, ist ein Markenname für eine Schraube mit Innensechskant im Kopf und ist ein Akronym. Der zugehörige Schraubenschlüssel mit Außen−Sechskant−Profil heißt Inbusschlüssel. Im Englischen ist dieser Antrieb auch als Allen bekannt.


Beschädigungen
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Abb. 14d: Inbus-Bit SW 4,0 mit abgeschliffenen Kanten.

Aussehen: Die Ecken sind abgenutzt und nicht mehr kantig, sondern mehr abgerundet.

Ursache: Verschleiß, durch sehr häufige Benutzung bzw. durch mehrmalige falsche Handhabungen, wie Bohren in zu großen Antrieben von Inbus-Schrauben.

Fazit: Sobald wie möglich Auswechseln.

Torx

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Abb. 15a: Torxschraube für T−15.
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Abb. 15b: Torx-Bit mit T−15.

Torx (englisch: Torque - zu deutsch Drehmoment) ist eine weiterentwickelte Kombination aus Inbus- und Kreuzschlitz-Schrauben. Sie soll beide Vorteile der Antriebsarten kombinieren und wird bevorzugt bei Senkköpfen verwendet. Die Antriebsart des Torx erinnert zuerst an einem sechszackigen Stern. Die Zacken/Ecken sind jedoch abgerundet und entsprechen einem sog. Montblanc-Stern (Wellenförmiger Stern). Es gibt 3 Arten von Torx: Innenkant-Torx (T), Außenkant-Torx (E) und Torx-TR (Torx-Innenkant mit Stift in der Mitte, um vor Missbrauch zu schützen). Der Außenkant-Torx und Torx-TR wird hier nicht genauer erläutert, da sie recht selten Verwendung finden.



Beschädigungen
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Abb 15d: Rostiger Torx-Bit.

Aussehen: Rost am ganzen Bit

Ursache: Lagerung des Bit's ein Jahr lang in einer feuchten modrigen Ecke.

Fazit: Entsorgen des Bit's. Den Schrauber nach Hause schicken und morgen zu einer Besichtigung seines Werkzeuges vorladen. Ist es Ok, dann ist er Ok. Sind weitere Teile vermodert, ihm eine andere Tätigkeit zuweisen, wo er das gesamte Werkzeug nicht benötigt.

Edit v3.000 from 2003-09-10 to 2010-03-02 by AIl+TSc+SSc+HSc

Im PC verwendete Schrauben

Für alle Schrauben im PC gilt i.d.R. sie haben keine großen Lasten zu tragen (<500g) und haben ihre Hauptaufgabe in der Fixierung der Teile. Empfohlen wird, wenn die Schraube komplett eingedreht ist, noch einen kleinen Ruck zum Festziehen, welcher weniger als eine 1/4 Umdrehung sein sollte!

Gehäuseschrauben

Sie haben meistens eine Gewindestärke von 3,4mm und werden je nach ihrer Länge für die Verbindung von Gehäuseteilen, Peripherie und Laufwerken mit dem Gehäuse eingesetzt.

Gesamtlänge = 9mm
Diese Schrauben kommen zum Einsatz bei den äußeren
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Abb. 21b: Eine Anzahl grober PC-Schrauben.
Gehäuseteilen und bei der Anbringung von Füßen. In beiden Fällen sind Abstände im Bereich von 4…6mm zu handhaben. Als Antrieb haben sie einen Sechskantkopf und innen Kreuzschlitz Phillips−Recess PH2.
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Abb. 21c: Eine Kopfschraube mit gerändelter Grifffläche.
In letzter Zeit gibt es auch Schrauben, die als Antrieb einen gerändelten großen, mit dem Finger zu fassenden Kopf haben. Was sehr praktisch ist, da man keinen Schraubendreher mehr benötigt, um das Gehäuse zu öffnen.
Gesamtlänge = 7mm
Diese Schrauben werden auch zur Befestigung der Peripherie, wie Steckkarten, Gehäusefüße etc., eingesetzt.
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Abb. 21a: Vergleich der Schraube mit einem Lineal.
Bei den Steckkarten ist nur zu beachten, dass man die Schrauben nicht zu fest schraubt, da das Gewinde überdreht werden kann und man dann die Karte nicht mehr richtig fest schrauben kann. Steckkarten Schrauben kommen heute aber immer weniger zum Einsatz, da die Steckkarten in vielen Fällen nur noch mit Klemmschellen verankert werden. Der Vorteil darin besteht, das man die Karten sehr schnell wechseln kann, ohne zu schrauben.
Gesamtlänge = 6,2mm
Bei den Festplatten-Schrauben ist zu beachten, dass die Schraube nicht zu lang ist.
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Abb. 21e: Kurze Schrauben für Festplatten.
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Abb. 21d: Die Schrauben verglichen mit einem Lineal.
Da man bei einer zu langen Schraube die Festplatte beschädigen kann. Die Schrauben sollten immer leicht rein zu drehen gehen und auch nicht zu fest gezogen werden.

Motherboard -Schraube, -Abstandshalter und -Bolzen

Bolzen: Gesamtlänge = 11,6mm Gewindestärke = 3,4mm Innengewinde ca. 5mm Länge
Bei den Sechskantbolzen ist zu beachten,
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Abb. 22b: Eine Anzahl von Sechskantbolzen.
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Abb. 22a: Vergleich der Sechskantbolzen, mit einem Lineal.
dass es zwei verschiedene Gewindearten gibt, die am Gehäuse fest verankert werden.
Schraube: Gesamtlänge = 6,3mm Gewindestärke = 3,4mm
Bei den Motherboard-Schrauben muss man beachten,
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Abb. 22d: Die Motherboard-Schrauben mit Isolierscheiben!
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Abb. 22c: Hier der Maßstab der Schrauben, verglichen mit einem Lineal.
dass die Schraube nicht mehr als 1mm länger als das Innengewinde ist, damit das Motherboard, durch leichtes anpressen, fixiert werden kann. Generell gilt, das der Abstandbolzen im Gehäuseblech etwas stärker angezogen wird als die Schraube das Motherboard auf den Abstandsbolzen. Sonst wird bei der Demontage des Motherboards die Bolzen mit aus dem Gehäuseblech gedreht.
Motherboard-Zubehör Abstandshalter

Es gibt sie mit Grob- und Feingewinde an beiden Seiten, d.h. als Innen- und Außengewinde. Kann man die Schraube in den Abstandshalter leicht eindrehen bzw. den Abstandshalter in das Gehäuseblech, dann passen die Gewinde zusammen.

Abstandshalter: Gesamtlänge = 20mm Stärke = 3,34mm
Zu den Mainboard-Abstandshaltern ist folgendes zu beachten!
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Abb. 29a: Vergleich der Abstandshalter, mit einem Lineal.
Sie werden nicht mit dem Mainboard verschraubt, sie werden nur an das Gehäuse und das Mainboard gesteckt.

Laufwerksschrauben

Es betrifft vor allen die Laufwerke mit einer Breite von 3"½ und 5"¼, wie Festplatten, Floppy Disk, CD−ROM, DVD, usw.

Gesamtlänge = 8mm Gewindestärke = 2,9mm
Laufwerksschrauben haben ein Feingewinde und sind deshalb von den groben PC-Schrauben, wie sie u.a. bei Festplatten eingesetzt werden gut zu unterscheiden.
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Abb. 23a: Die Schraube verglichen mit einem Lineal.
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Abb. 23b: Hier sehen wir die Laufwerksschrauben.
Eingesetzt werden diese Laufwerksschrauben bei CD−ROM, DVD, 3"1/2 Floppy, Kartenleser, usw.

Lüfterschrauben

Gesamtlänge = 12,5mm Gewindestärke = 4,5mm
Lüfterschrauben in Abb. 24b sind Plastiktreiber und haben einen tiefen Einschnitt in den Gewindegängen.
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Abb. 24a: Lüfterschraube verglichen mit einem Lineal.
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Abb. 24b: Einen 4er Satz Lüfterschrauben.
Damit können sie tief in die Plaste sich einschneiden und damit einen guten Kraftzug ermöglichen. Auch bei den Lüfterschrauben sollte man beachten, dass man die Schrauben nicht zu fest zieht, da die Schrauben in das Lüftergehäuse geschraubt werden und die Einschraubungen ausreißen können.

Sub-D-Schrauben

Gesamtlänge = 14,0 m Gewindestärke = 3,0mm Innengewinde = 5mmm
Das sind die Schrauben,
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Abb. 25a: Sub-D-Schraube verglichen mit einem Lineal.
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Abb. 25b: Die Sub-D-Schrauben.
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Abb. 25c: Und hier noch die dazugehörenden Muttern.
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Abb. 25d: Ein Anwendungsbeispiel.
die z. B. bei der seriellen Verbindung zum Einsatz kommen. Sie dienen zur Befestigung der Kabel an der seriellen (COM), parallelen (LPT) und der Video−Buchse (VGA), welche am Slotblech der Steckkarte befestigt ist. Zu beachten ist, dass man die Schrauben der Stecker und Buchsen nur handfest dreht, damit man nicht die Buchse mit aus der Verschraubung dreht.

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