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DVI-Anschluss

Hier erfahren Sie, welche Arten (Analog, Digital, Analog integriert in Digital) von Anschlüssen (Stecker, Buchse, Kabel) es bei DVI gibt, was ein Anschluss alles kann und warum das so ist.

Digital Visual Interface (DVI)

Ist eine Schnittstelle zur Übertragung der digitalen Daten der Grafikkarte z.B. an ein TFT-Display. Im Gegensatz zu herkömmlichen Monitoren arbeiten Flachdisplays intern digital. Damit sie sich an den Ausgang einer VGA-Grafikkarte anschließen lassen, die bekanntlich analoge Signale liefert, benötigen sie am Eingang entsprechende A/D-Wandler. Diese wandeln die analogen VGA-Signale intern wieder in digitale Signale um. Damit wird jedoch die analoge Übertragung zu einem technischen Umweg, der zudem noch verlustbehaftet und störanfällig ist. Diese Problematik wurde durch die neue Schnittstelle DVI behoben. (/126/ S. 111: 1.9.3.2 DVI-Anschluss)

Arten

  • DVI-I (DVI-Integrated) Digitale und analoge Übertragung;
  • DVI-D (DVI-Digital) Rein digitale Übertragung (nur Pin 1 bis 24, ohne C1 bis C5);
  • DVI-A (DVI-Analog) Rein analoge Übertragung (C1 bis C5);

Steckverbinder

Damit keine Verwechselung mit anderen Anschlüssen an den Geräten auftreten können, (/117/ S. 143: DVI) verwendet die DVI-Schnittstelle einen besonderen Steckverbinder. Dieser existiert in zwei Varianten mit gleichen äußeren Abmessungen, jedoch unterschiedlich vielen Kontakten.
  • Die nur für rein digitale Übertragung vorgesehene Variante hat gesamt 24 Kontakte sowie einen nicht beschalteten Codierstift.
  • Die andere Variante ermöglicht neben der digitalen auch analoge Übertragung und verfügt über vier zusätzliche Kontakte. Des weitern ist der Codierstift breiter und wird als analoge Masseverbindung verwendet.

Varianten

Je nach Ausbau und Kombination der Varianten ergeben sich damit 5 mögliche beschaltete DVI-Stecker. Diese wären:
  • DVI-I-Dual-Link: Analog + Digital integriert und in voller Beschaltung.
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    Abb. 02a: 24+5 Kontakte.
  • DVI-D-Singel-Link: Nur DVI digital in der minimalen Beschaltung.
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    Abb. 02b: 18+1 Kontakte.
  • DVI-D-Dual-Link: Nur DVI digital in der vollen Beschaltung.
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    Abb. 02c: 24+1 Kontakte.
  • DVI-I-Singel-Link: Nur DVI analog und digital (mindest) in der Beschaltung.
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    Abb. 02d: 18+5 Kontakte.
  • DVI-A-Singel-Link: Nur DVI analog in der minimalen Beschaltung.
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    Abb. 02e: 12+5 Kontakte.

Erfüllt Anforderungen

  • Passend für alle Arten von Rechnern, Monitoren und Displays, unabhängig von der Technologie und der Pixelauflösung.
  • Hohe Resistenz gegenüber von außen einwirkenden elektromagnetischen Störungen.
  • Geeignet für alle Kabelverbindungen;
  • Plug- and Play-fähig;
  • Selbsttätige Erkennung der jeweiligen Monitoreigenschaften (hot plug detection);
  • Unverwechselbarer eigener Steckverbinder;
  • Kostengünstig.

Pinbelegung des Anschlusses

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Abb. 01a: DVI-Belegung
Tabelle 01: Die Pinbelegung vom Digital Visual Interface (DVI)
Pin Funktion
1 Daten 2 -
2 Daten 2 +
3 Abschirmung Daten 2,4
4 Daten 4 -
5 Daten 4 +
6 DDC Takt
7 DDC Daten
8 vertikale Synchronisation
9 Daten 1 -
10 Daten 1 +
11 Abschirmung Daten 1,3
12 Daten 3 -
13 Daten 3+
14 + 5 V
15 Masse + 5 V
16 HotPlug-Erkennung
17 Daten 0 -
18 Daten 0 +
19 Abschirmung Daten 0,5
20 Daten 5 -
21 Daten 5 +
22 Abschirmung Takt
23 Takt +
24 Takt -
   
C1 Rot
C2 Grün
C3 Blau
C4 horizontale Synchronisation
C5 Masse
Farblegende: Damit Sie die Kontakte besser unterscheiden können.
  • Plug & Play
  • Abschirmung
  • Takt
  • Analog
  • Daten (Link 1 bzw. 3)
  • Daten (Link 2 bzw. 4)

DVI Standard-Übertragungsverfahren

Zur Vermeidung von Übertragungsstörungen wird ein spezielles Übertragungsverfahren mit der Bezeichnung Siehe Glossar mit TMDS (Transsition Minimized Differntial Signaling) verwendet. Bei dieser Datenübertragung werden in codierter Form 3 differenzielle digitale Signale (für jede Farbe eins) über mehrere symmetrische Leitungspaare gesendet. Die Signalspannung beträgt hierbei jeweils 3,3V, eine Abschirmung ist erst bei Kabellängen über 2m erforderlich. Die Übertragungsbandbreite der Verbindung liegt bei 165MHz und kann durch Nutzung zusätzlicher Verbindungsleitungen bis 330MHz vergrößert werden, wodurch Auflösungen bis zu 5 Millionen Pixel möglich sind.


Prinzip

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Abb. 01c: TMDS Übertragungsverfahren
  • Parallel/seriell Wandlung;
  • Spannungsdifferenzen zur Übertragung digitaler Daten;
  • Sender und Empfänger verfügen über einen Decoder für jede Farbe (6 Kanäle);
  • Decoder verarbeiten 8 Pixeldatenbits und 2 Bit Steuersignale;
  • Bandbreite bis 330MHz;
  • Ungeschirmte Leitung bis 2 Metern;
  • Auflösung bis zu 2048 x 1536 Pixel.
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