Berechnung
Wie
Berechnet man die einzelnen
Liquiditätskennziffern?
Als
Basis
wird Grundsätzlich der Betrag der Verbindlichkeiten genommen,
welche in nächster Zeit zu bezahlen sind!
Als Faktor wird die jeweilige Möglichkeit Geld zu erhalten genutzt
und
diese wird Unterteilt nach der
Zeitdauer um dies zu realisieren.
Damit ergeben sich 3 Grade.
-
Den Anteil der kurzfristigen Schulden, welchen ich mit flüssige
(liquiden) Mittel, wie Kassen- oder Bankguthaben, abdecken kann, nennt man
Liquidität 1. Grades, auch
Barliquidität genannt.
Dieser sollte, je nach Branche, zwischen
30 und 70% liegen.
Flüssige Mittel aus Kasse und Bank
= ---------------------------------- x 100%
Sofort fällige Verbindlichkeiten
-
Zählt man die eigenen Außenstände (Forderungen) mit zu den
flüssigen Mitteln,
erhält man die
Liquidität 2.Grades,
auch
Einzugsbedingte Liquidität genannt.
D.h. das Bargeld
plus die Gelder die mit zur Verfügung stehen,
nachdem die Kunden ihre Rechungen bezahlt haben.
Das bedeutet i.d.R. im Zahlungsziel.
Achtung, es könnte aber auch erst nach der Mahnung sein.!
Diese sollte
über 100%,
d.h. über der vollen Deckung liegen,
sonst kommt man
In Liquidität!
Flüssige Mittel wie Kasse und Bank + Forderungen
= ------------------------------------------------ x 100%
Sofort fällige Verbindlichkeiten
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Setzt man den Verbindlichkeiten das gesamte Umlaufvermögen,
d.h. incl. Lagerbestände und veräußerbares Eigentum,
erhält man die
Liquidität 3. Grades,
auch
Umsatzbedingte Liquidität genannt.
Der Verkauf des Umlaufvermögens (Inhalt vom Lager, etc.)
kann in der Regel nicht von Heute auf Morgen realisiert werden und
es ist mit einem Verlust am Wert zu rechnen.
Nach einer amerikanischen Faustregel sollte diese zu einer zweifachen
Deckung
(> 200%) führen.
Summe der verfügbaren Mittel (Kasse, Bank, Forderungen
+ Lager)
= ---------------------------------------------------------------
x 100%
Sofort fällige Verbindlichkeiten
Die angegebenen Prozentwerte entsprechen einer
amerikanischen Faustregel.
Angewendet wurden die Liquiditätskennziffern zum Beispiel bei der
Auswertung
vom Imbiss im Geschäftsjahr 2002.
Beispiel
Paule schuldet Mike 140 Euro für die neue Anlage.
Er selbst hat 60 Euro in der Tasche,
von Suse bekommt Paule noch 40 Euro und
wenn er seine Hosen, Hemden und Schuhe verkauft,
die er vor kurzen für 85 Euro gekauft hatte,
kann er dafür noch mal 50 Euro bekommen.
Daraus folgt
-
Seine Barliquidität beträgt
60 Euro/140 Euro = 42,8%.
-
Die Einzugsbedingte Liquidität
(60 + 40) Euro/140 Euro = 71,4% < 100%
reicht dafür nicht und
er kommt in "In Liquidität"!
-
Mit der Umsatzbedingte Liquidität
(60 +40 + 50) Euro/140 Euro = 107,1% < 200%
schafft er es gerade man so!
Meinung AMu + HSc: Sieht nicht so gut aus,
er sollte lieber etwas Kaufen was er schnell wieder mit Gewinn verkaufen
kann.
Maßnahmen
Erhöhung
Wird das Minimum der Liquidität nicht erreicht,
spricht man davon dass die Firma In Liquidität ist.
Folgende kurz- und mittelfristige Maßnahmen können eine
Liquiditätsunterdeckung beheben:
- Einnahmen erhöhen;
- Einnahmen schneller realisieren;
- vermehrt Produkte mit hohen Deckungsbeiträgen absetzen;
- Bankeinzug bei Dauerkunden vereinbaren;
- nicht benötigte Anlagen verkaufen;
- Wertstellung bei Banken verbessern;
- Kapazitäten besser auslasten;
- Anzahlungen von Kunden fordern;
-
Reklamationen von Kunden durch verbesserte Leistung/Qualität
vermeiden;
- Zahlungsziele verkürzen;
- Sonderaktionen für Barzahler durchführen;
-
Mahnwesen intensivieren, um Verweildauer der Forderungen zu reduzieren,
durch Nachkalkulation richtige Preisstellung überprüfen und
anpassen;
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Ausgangsrechnung schnellstmöglich und korrekt erstellen und versenden;
- Gewährung von Rabatten eingrenzen;
- Schecks unmittelbar nach Erhalt bei der Bank einreichen;
-
Sale-lease-back-Verfahren anwenden
(Verkauf von Anlagegegenständen und anschließendes Leasing
dieser Gegenstände);
- Lieferzeiten verkürzen;
- Schnell zahlende Kunden bevorzugt bedienen;
-
Einschaltung des Außendienstes bei der Realisierung der Forderungen;
-
Factoring und Inkasso zur raschen Realisierung der Forderungen nutzen;
- Ausgaben reduzieren;
- Ausgaben zeitlich verzögern;
- Lagerbestände bei Vorräten reduzieren;
- Leasing statt Kauf von Anlagegegenständen;
- Ausschuss reduzieren;
- Ratenzahlung bei Einkäufen vereinbaren;
- Eigenfertigung und Fremdbezug prüfen;
- Vereinbarung längerer Zahlungsziele mit Lieferanten;
-
Freiwillige Leistungen reduzieren
(Sonderzahlungen, nicht entgeltliche Leistungen im Servicebereich);
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Sonderabschreibungen zur Verlagerung von Steuerzahlungen in Anspruch
nehmen;
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Vermeidung von Überziehungszinsen durch Vereinbarung höherer
Kreditlinien;
- Bildung von steuerrechtlichen Rückstellungen nutzen;
- Kapitalbindung im Umlaufvermögen reduzieren;
- Vorauszahlungen reduzieren;
- Kostenarten auf mögliche Reduzierung untersuchen;
- Tilgung nach Rücksprache mit Kreditgebern aussetzen;
- Betriebsabläufe analysieren und optimieren;
- Investitionen verschieben;
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Transportkosten durch Veränderung der Lieferbedingungen vermeiden;
- Privatentnahmen reduzieren;
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Sortimente straffen und auf ertragreiche Kerngeschäfte konzentrieren;
- Stundung von Steuerzahlungen beantragen und oder
-
Einkaufspreise reduzieren durch Nutzung von Rabatten und Skonti.
Verminderung
Wird der angegebene Prozentwert der Liquidität höheren Grades
überschritten, spricht man von Überliquidierung .
Vermindert kann diese werden z.Bsp. durch
- Einkauf mit Bar statt auf Ziel;
- Kürzung von Krediten und
- das tätigen von kurzfristiger Geldanlage.
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