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fat12c0.jpg

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FAT12 - File Allocation Table 12Bit Adressierung

Wir Untersuchen einen Datenträger und zeigen ihnen was dabei herausgekommen ist. Dieses Ablagesystem wurde bis Heute hauptsächlich auf 3,5/5,25 Zoll Disketten gebraucht. Aufgrund abweichender logischer Geometrien und der Tatsache, dass der BIOS Parameter Block (BPB) erst mit DOS 2 eingeführt wurde, können jedoch (mit Ausnahme von SCP MS-DOS 1.25) weder MS-DOS noch PC DOS auf unter 8086er-DOS formatierte Medien zugreifen.

Und falls es mal defekt ist, sollte der welcher es repariert, genau wissen wie es funktioniert, um die Daten restaurieren zu können. Und genau um diesen physischen Aufbau geht es hier, Anhand unseres Kundenwunschs, können sie Nachvollziehen wie das Genau funktioniert.

PS: Die Originaldaten werden so dargestellt wie auf den Datenträger gespeichert. Wird der Inhalt analysiert, wird an die Zahl das Zahlenformat:

  • B=Binär in Byte,
  • D=Dezimal oder
  • H=Hexadezimal angefügt.

Übersichtstabellen

Eine 12 Bit-Adressierung, damit kommt man auf 4096 Cluster = 212. Da bei FAT12 ein Cluster 512 Byte groß ist, könnte man 4096 Cluster = 2 MByte nummerieren und aussprechen.

Der Bootsektor

Tabelle 7: Das ist eine Übersicht der Struktur für 3,5" Disketten, bei Festplatten gilt eine andere Ordnung.
Eintrag Cluster
Position Anzahl
Bootsektor 0 1
FAT 1 1 - 9 9
FAT 2 10 - 18 9
Stammverzeichnis 19 - 32 14
1. Cluster für Dateien und Verzeichnisse 33

Der erste Sektor mit dem Ladeprogramm wird Bootsektor genannt und ist für das Laden des Betriebssystems zuständig. Er selbst enthält Informationen über die nachfolgenden Sektoren und deren Nutzung, und damit weiß das Ladeprogramm, wo was steht.

Der Bootsektor geht nun noch bis zum Offset 01FEH, jedoch unterscheidet sich der Bootsektor ab Offset 024H bei den verschiedenen FAT-Versionen. Die Beschreibung ab Offset 024H (Siehe Tabelle 1)


Tabelle 1: Die Standart Struktur für den Bootsektor einer 3,5" Diskette, sehen sie in dieser Tabelle.
Offset Länge in Byte Inhalt
00H 3 Sprunganweisung als x86-Maschinencode zum Boot-Programm. Damit werden die Datenbytes des Bootsektors übersprungen. Beispiel: EB 3C 90 gibt dem Prozessor die Anweisung JMP SHORT 03EH; NOP, welche den Zeiger zu Offset 03EH springen lässt.
03H 8 Speichert einen OEM-Namen, welcher solange mit Leerzeichen gefüllt wird, bis er 8 Byte lang ist. Laut Definition kann der Name frei gewählt werden, wobei jedoch MSDOS den Begriff
  • IBM  3.3 oder
  • MSDOS5.0
erwartet.
0BH 2 Gibt an, wie viel Bytes ein Sektor hat. Der Standardwert bei FAT12 ist 512 Byte bis 4096 Byte.
0DH 1 Gibt an, wie viel Sektoren ein Cluster hat. (Zweierpotenz zwischen 1 und 64, ggf. auch 128)
0EH 2 Anzahl reservierter Sektoren ab dem Bootsektor. Dieser muss mind. 1 sein, weil der Bootsektor selbst mitgezählt wird.
10H 1 Anzahl der Sicherheitskopien der Dateizuordnungstabelle. Es muss mindestens 1 Sicherheitskopie vorhanden sein. FAT32 erlaubt sogar 2 Sicherheitskopien.
11H 2 Maximale Anzahl an Verzeichniseinträgen im Stammverzeichnis. Bei FAT32 wird diese Angabe nicht benutzt, also 00 00.
13H 2 Gesamtsektoranzahl des Mediums. Maximal 65.535, bei größeren Medien ist dieser Wert 0 und der eigentliche Wert steht als 4-Byte-Wert an Offset 20. Bei FAT32 wird somit diese Angabe nie benutzt.
15H 1 Das sog. Media Descriptor Byte. Dieser beschreibt im Wesentlichen den Datenträgertyp. Folgende Typen gibt es:
0F0H: Double sided, 80 Spuren, 18/36 Sektoren pro Spur
Kapazität = 2 Seiten * 80 Spuren * 18 Sektoren/Spur * 512 Bytes/Sektor = 1.474.560 Bytes
Einsatz: 3,5" High Density Diskette mit 1,44/2,88 MByte.
0F9H: Double sided, 80 Spuren, 9/15 Sektoren pro Spur
Kapazität = 2 Seiten * 80 Spuren * 9 Sektoren/Spur * 512 Byte/Sektor = 737.280 Bytes
Einsatz: 3"1/2 DD Disketten mit 720 KByte und 5"1/4 DD Disketten mit 1.200 KByte.
0F8H: Festplatte.
0FAH: Single sided, 80 Spuren, 8 Sektoren pro Spur
Kapazität = 1 Seite * 80 Spuren * 8 Sektoren/Spur * 512 Bytes/Sektor = 327.680 Bytes.
Einsatz: 3"1/2 DS und 5"1/4 DS Disketten mit 320 kByte. Wird auch für Ramdisks verwendet.
0FBH: Double sided, 80 Spuren, 8 Sektoren pro Spur
Kapazität = 2 Seiten * 80 Spuren * 8 Sektoren/Spur * 512 Bytes = 655.360 Bytes.
Einsatz: 3"1/2 DD und 5"1/4 DD Disketten mit 640 KByte.
0FCH: Single sided, 40 Spuren, 9 Sektoren pro Spur (180 KByte-5,25"-Diskette).
0FDH: Double sided, 40 Spuren, 9 Sektoren pro Spur (360 KByte-5,25"-Diskette).
Double sided, 77 Spuren, 26 Sektoren pro Spur (500 KByte-8"-Disketten).
0FEH: Single sided, 40 Spuren, 8 Sektoren pro Spur (160 KByte-5,25"-Diskette).
Single Sided, 77 Spuren, 26 Sektoren pro Spur (250 KByte-8"-Disketten).
Double Sided, 77 Spuren, 8 Sektoren pro Spur (1200 KByte-8"-Disketten).
Die beiden 8"-Disketten-Formate werden darin unterschieden, ob Lesezugriffe auf der Seite 2 erfolgreich sind.
0FFH: Double sided, 40 Spuren, 8 Sektoren pro Spur
Einsatz: 5"1/4 DD Diskette mit 320 KByte.
16H 2 Anzahl der Sektoren pro FAT. (Bei FAT32 ungenutzt und stets 00 00, siehe Offset 24.)
18H 2 Sektoren pro Spur.
1AH 2 Anzahl der Seiten bzw. Schreib-Lese-Köpfe.
1CH 4 Anzahl der versteckten Sektoren vor dem Bootsektor. Bei Festplatten ist dies die Anzahl der Sektoren zwischen MBR (= Master Boot Record) und dem Bootsektor der Partition. Bei nicht partitionierten Medien (ohne MBR) stets 0.
20H 4 Gesamtsektoranzahl, falls größer als 65.535.
24H 1 Physische BIOS-Laufwerksnummer (00H bei Disketten, 80H, 81H, bei Festplatten). Ist nur für Bootlaufwerke relevant, da diese Nummer beim Booten für BIOS-Aufrufe zum Zugriff auf das Medium benutzt wird.
25H 1 Reserviert.
26H 1 Erweiterte Bootsignatur.
27H 4 Dateisystem-ID (Seriennummer). Wird beim Anlegen des Dateisystems erzeugt und dient der Unterscheidung verschiedener Medien (z.B. bei Wechselmedien).
2BH 11 Name des Dateisystems (durch Leerzeichen aufgefüllt). Veraltet. Wurde durch einen speziellen Verzeichniseintrag im Stammverzeichnis abgelöst.
36H 8 FAT-Variante, mit Leerzeichen aufgefüllt, z.B. FAT12   .
3EH 448 x86-Maschinencode des Bootloaders.
1FEH 2 BIOS-Bootsektorsignatur. Enthält die beiden Werte 55 AA, anhand derer das BIOS beim Booten einen gültigen Bootsektor erkennt.

FAT Funktion

Tabelle 2: Die Möglichen 12-Bit Einträge einer Datei oder Verzeichnisses, die in der FAT12 stehen könnten.
Bedeutung Wert
Freie Cluster 000H
Folgeclusternummer 002H bis FF6H
Defekter Cluster FF7H
letzter Cluster einer Clusterkette FF8H - FFFH

Um die FAT auslesen zu können muss man sie Nachvollziehen und verstehen können. Anhand der Abb. fat12e versuche ich ihnen zu verdeutlichen, wie und wo der Bytestrom der FAT entlang fließt.

fat12e.jpg
Abb. fat12e: Verstehen der Nibble in der FAT.

Die FAT-12-Bit Adresse besteht jeweils aus 1,5 Nibbles (z.B FF0), das heißt:

  • Ein ganzes Byte (z.B F0) und
  • Ein halbes Byte (z.B F).

Aufgabe der FAT ist es die Teile der Daten zu nummerieren und zu zuordnen, es entsteht ein Bytestrom, (siehe Bsp. Analyse FAT) der erst wieder aufhört bis das Ende erreicht wurde (FFF). Also anders gesagt, in der FAT ist gespeichert wo sich die Position von Teilen der Daten befinden, sodass sie nach einander zusammen geführt werden. Es entsteht eine Reihenfolge, die in der Regel nicht hintereinander sein muss. Es kann weit entfernte Positionen zum Vorgänger-Teil der Datei bestehen. Dies kann in der FAT ausgelesen werden.

Es beginnt entweder mit 2x Lows und 1x High (LHL), oder 2x High und 1x Low (HLH). Dies wiederholt sich immer wieder, bis das Ende der Datei erreicht wurde. Die Gesamtanzahl der Cluster kann entnommen werden, indem man die Nibble (=1 Byte) zählt, bis das Ende FFF erreicht wird.

Verzeichniseintrag im Stammverzeichnis

Tabelle 3: Übersicht der FAT12 Attribute mit Beschreibung deren Funktionen. Hiermit wird gekennzeichnet was die FAT mit der Datei macht.
Bit Nr. Beschreibung
0 Read-Only: Die Datei kann mit DOS-Operationen nur gelesen, aber weder beschrieben noch gelöscht werden.
1 Hidden: Die Datei ist versteckt, d.h erscheint bei einem DIR-Befehl nicht.
2 System: Die Datei ist Bestandteil der Betriebssystemdateien (erscheint nach DIR auch nicht)
3 Volume Label: Der Eintrag ist keine Datei, sondern der der Diskette/Festplatte (einen solchen Eintrag sollte es nur im Hauptverzeichnis geben).
4 Subdirectory: Der Eintrag ist keine Datei, sondern ein Unterverzeichnis.
5 Archiv: Dieses Bit wird gesetzt, wann immer eine Datei geändert wird. Backupprogramme wie BACKUP oder XCOPY löschen das Bit nach der Sicherung. Damit ist es möglich, nur Dateien zu sichern, die seit der letzten Sicherung auch wirklich verändert wurden
6 unbenutzt
7 unbenutzt
Tabelle 4: Bedeutung der Bytes eines Eintrages im Verzeichnis.
Start Länge Inhalt
0 8 Dateiname, linksbündig. (ggf. mit Leerzeichen aufgefüllt.
8 3 Dateinamenserweiterung, linksbündig. (ggf. mit Leerzeichen aufgefüllt)
11 1 Attribute der Datei, siehe Tabelle 3.
12 10 reserviert.
22 2 Uhrzeit der letzten Dateiänderung, siehe Tabelle 5.
24 2 Datum der letzten Dateiänderung, siehe Tabelle 6.
26 2 Nummer des Clusters, mit dem die Datei beginnt.
28 4 Größe der Datei in Bytes
Tabelle 5: Anwendungstabelle um das Datum zu bestimmen bzw. zu errechnen.
15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0
Jahr 0 bis 119 Monate von 1 bis 12 Tag von 0 bis 31
Tabelle 6: Anwendungstabelle um die Zeit zu bestimmen bzw. zu errechnen.
15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0
Stunden von 0 bis 23 Minuten von 0 bis 59 Sekunden von 0 bis 30

Formeln

Formel 1: Position des ersten Clusters des Elementes.
Aus dem Stammverzeichnis wird von der Datei oder des Unterverzeichnis, die Nummer des Eintrages in der FAT (=NdEidF) ausgelesen und die 2 bereits belegten Einträge abgezogen.
Zu dem Ergebnis muss noch 33D = 21H für die Verwaltung des Datenträgers hinzugerechnet werden, um die Position des ersten Clusters des Elementes (=PdECdE) zu ermitteln.

PdECdE = (NdEidF-2) + 33

Formel 2: Adresse des Cluster.
Um die Adresse des Cluster im Verzeichnis herauszubekommen, müssen wir nachdem wir alles errechnet haben, das Ergebnis mit der Zahl 512 (1 Cluster) Multiplizieren.

AdC = PdECdE * 512

Formel 3: Position des ersten Clusters des Elementes.
Der Anfang in der FAT kann berechnet werden, indem sie NdEidF mit der 12Bit-Eintragsstruktur (1,5) multiplizieren, zu diesem Ergebnis wird 1 Cluster (512) summiert.

AidF = (NdEidF * 12Bit-Eintrag) + 512

Mit diesem Ergebnis haben sie den Anfang in der FAT gefunden und können den Byte Strom verfolgen.

Gelieferte 3,5" HD Diskette

Der Kunde hat uns die Diskette geliefert mit dem Ergebnis der Formatierung und der aufgelisteten Disketten Inhalte. Es soll explizit die Dateien:

  • FAT12.LOG im
  • TMP-Ordner und
  • T1024.txt im
  • Disketten-Ordner

untersucht und ausgelesen werden. (FSc: Plus die Defekten Sektoren und deren Größe)

Inhalt

Der Aufbau einer Diskette mit FAT12 ist anders als der einer Festplatte. Die Adressierung mit 12 Bit ist gleich. Hier muss vor der ersten Verwendung keine Partition angelegt werden, damit gibt es keine Partition Tabelle. Sondern es braucht nur Formatiert zu werden. Das haben wir mit folgenden Ergebnissen getan.

Abb. fat121a: Ergebnis der Erstellung einer Bootdiskette 1,4 MB HD.
Neue Diskette in Laufwerk A: einlegen
und anschließend die EINGABETASTE drücken...

Formatiere 1.44 MB
Formatieren beendet
Systemdateien übertragen

1.457.664 Byte Speicherplatz auf dem Datenträger insgesamt
 204.288 Byte vom System benutzt
   9.216 Byte in fehlerhaften Sektoren
1.244.160 Byte auf dem Datenträger verfügbar

     512 Byte in jeder Zuordnungseinheit.
   2.430 Zuordnungseinheiten auf dem Datenträger verfügbar.

Datenträgernummer: 371A-100F

Verzeichnisstruktur laut DOS-Befehl

Danach haben wir die Verzeichnisse analysiert und Dateien gefunden in folgender Struktur:

Abb. fat121b: Verzeichnisstruktur laut DOS-Befehl:
Ausgabe von HDD-Info.CMD"
Auflistung der Ordnerpfade für Volume FAT12
Volumennummer: 371A-100F
A:\
+---TMP
\---Diskette
.
Datenträger in Laufwerk A: ist FAT12
Volumenseriennummer: 371A-100F

Verzeichnis von a:\                                   [ATTRIBUTE]

31.05.1994  06:22            57.377 COMMAND.COM       [A]
21.06.2019  09:33    <DIR>          Diskette          [D]
21.06.2019  08:46    <DIR>          TMP               [D]
                    1 Datei(en)         57.377 Bytes

                    Verzeichnis von a:\TMP

21.06.2019  08:46    <DIR>          .
21.06.2019  08:46    <DIR>          ..
21.06.2019  08:45             4.942 FAT12.LOG         [A]
1 Datei(en)          4.942 Bytes

Verzeichnis von a:\Diskette

21.06.2019  09:33    <DIR>          .
21.06.2019  09:33    <DIR>          ..
20.06.2019  13:36             1.024 T1024.txt         [A]
20.06.2019  13:36             2.048 T2048.txt         [A]
20.06.2019  13:35               512 T512.txt          [A]
                 3 Datei(en)          3.584 Bytes

                 Anzahl der angezeigten Dateien:
                 5 Datei(en)         65.903 Bytes
                 6 Verzeichnis(se),      1.234.432 Bytes frei

  A:\IO.SYS                                          [A  SHR]
  A:\MSDOS.SYSdsad[A  SHR]a
  A:\DRVSPACE.BIN                                    [A  SHR]

Analyse

Hier steht das was wir herausgefunden haben.

Gegenüber den Standard der Übersichtstabellen wurden folgende Einträge gefunden, die auf unsere Diskette zutreffen:

fat12a1.jpg
Abb. fat12a1: Sektor 1 = Bootsektor von FAT12 einer 3,5" Diskette.

Analyse der Bytes ab Adresse:

  • 00 00 00 15H: F0H
    • Double sided
    • 80 Spuren
    • 18/36 Sektoren pro Spur
    • Kapazität = 2 Seiten * 80 Spuren * 18 Sektoren/Spur * 512 Bytes/Sektor = 1.474.560 Bytes
    • Einsatz: 3,5" High Density Diskette mit 1,44/2,88 MByte.
  • 00 00 00 24H: 00H
    Physische BIOS-Laufwerksnummer ist 00H weil dies eine Diskette ist.

Das Stammverzeichnis

Hier haben wir bei der FAT12-Diskette die Verzeichnisstruktur schematisch ausgelesen und detailliert dargestellt. Hier kommt noch der fehlende Teil des Bootsektors ab Offset 24H für FAT12. Danach haben wir Verzeichnisse analysiert und folgende Dateien gefunden: Bei FAT12 folgt das Stammverzeichnis direkt nach der FAT und hat eine festgelegte Größe und somit eine Maximalanzahl an Verzeichniseinträgen. Bei der Formatierung wird das Dateisystem festgelegt und kann ohne Spezialprogramme nicht mehr geändert werden.

Zur Verdeutlichung haben wir den Auftrag mit der 3,5" HD Diskette genommen. Sie hat den Namen HD002HUS bekommen. Dort befinden sich ein Verzeichnis TMP und 3 unterschiedlich Große Dateien im Unterverzeichnis Diskette T512.txt, T1024.txt und T2048.txt. Im Unterverzeichnis TMP befindet sich 1 Datei mit Namen FAT12.LOG.

Zu jedem FAT-Eintrag gehören 3 Nibbles. Wir fassen sie zusammen und erhalten die FAT-Einträge von 0 bis 9. Danach muss umgestellt werden, weil der höchste Wert die höchste Adresse hat. Damit können sie die FAT auslesen. FAT-Eintrag Nummer 2 bedeutet, dass die Datei im Sektor 33 beginnt. Verkettung von Daten und Verzeichnissen

fat12d0.jpg
Abb. fat12d: Stammverzeichnis von FAT12 einer 3,5" Diskette
(siehe Tabelle 4 / Formel 1).
Für eine größere Darstellung das Bild anklicken.
Tabelle 7: Struktur der Einträge in der FAT
Name Eintrag Nr. in der FAT

Nr. des Clusters
auf dem Datenträger
Größe in Bytes Anzahl der Cluster Insgesamt
IO.SYS =00 02H

00 21H = 0033D
=00 00 A0 5FH = 41055D 80
MSDOS.SYS =00 53H ⇒
E4 00H = 58368D
=00 00 95 2AH = 38186D 74
COMMAND.COM =00 9EH ⇒
17 A0 0H = 96768D
=00 00 E0 21H = 57377D 112
DRVSPACEBIN =01 0FH ⇒
25 C0 0H = 154624D
=00 01 02 F6H = 66294D 129
FAT12V1 0 0 0
TMP =01 91H ⇒
36 00 0H = 221184D
0 0
DISKETTE 01 9CH ⇒
37 60 0H = 226.816D
0 0

Die FAT

FAT Ansicht

Hier haben wir die FAT, es wird festgelegt, in welcher Reihenfolge die Bytes fließen. Verkettung von Daten und Verzeichnissen in der FAT

fat12g0.jpg
Abb. fat12g: die FAT: Ansicht im HEX-Editor.
(siehe Tabelle 4 / Formel 1)
Für eine größere Darstellung das Bild anklicken.

Vorgehensweise:

Hier werde ich anhand der Datei T1024.txt die Vorgehensweise der FAT erklären. Wie sie in der Theorie funktioniert, wurde oben beschrieben. Hier geht es um ein Praktisches Beispiel. Wenn die Null am Anfang steht kann sie weg gelassen werden.
Gesucht: Anfang in der FAT

Berechnung:

  1. Auslesen des Start Cluster der T1024.txt, kann aus dem HEX-Editor entnommen werden.
    = 9D 01H (umdrehen) = 01 9DH = 413 D.
  2. Nun muss dieser Wert mit dem 12-Bit/Eintrag (1,5) multipliziert werden.
    = 619,5 D.
  3. Zu diesem Ergebnis wird die Zahl 512 D (1 Cluster) summiert.
    = 1.131,5 D.

Im Hexadezimal sowie im Dezimalsystem gibt es keine Nachkommastellen. Leider gibt es keine andere Möglichkeit, da FAT12 immer 1,5 Bytes (Nibble) braucht. Ziehen sie die 0,5 ab, um auf ein Gerades Ergebnis zu kommen, im Diesen Fall: 1.131 D = 46BH

FAT-Eintrag:
HEX: EF 19 FF 0F
FAT12: 19E FFF
Aus der FAT kann entnommen werden das es 2 Cluster sind: 19D und 19E.

Wieder herstellbare Daten

TMP Ordner in Root

TMP Ordner von HEX in Binär umgerechnet.

Bedeutung der HEX Zeichen anhand eines Beispiels unserer Diskette mit den Ordner TMP, der sich im Root befindet. Wir untersuchen einen Diskette und zeigen ihnen was dabei rausgekommen ist mit folgenden Ergebnis:

fat12d2.jpg
Abb. fat12d1: TMP Ordner Ansicht im HEX-Editor.
Für eine größere Darstellung das Bild anklicken.
Inhalt HEX Klartext
1. Dateiname 54 4D 50 20 20 20 20 20 T M P _ _ _ _ _
2. Dateinamenserweiterung 20 20 20 _ _ _
3. Attribute 10 Bit Nr.: 4
4. reserviert 00 00 00 00 00 00 D5 4E 00 00
5. Uhrzeit CB 45 =0100 0101 1100 1011 =
08:46:11
6. Datum D5 4E =1101 0101 0100 1110 =
21.06.2019
7. Anfangs Cluster
(siehe Formel 1)
91 01 3 60 00H
8. Größe in Bytes 00 00 00 00 Keine Angabe

FAT12.log im TMP Ordner

Bedeutung der HEX Zeichen anhand eines Beispiels unseres Auftrages mit der Datei FAT12.log im Ordner TMP, der sich im ROOT befindet. Wir untersuchen unsere Diskette mit einem HEX-Editor.

fat12f0.jpg
Abb. fat12d1: Fat12.log Ansicht im HEX-Editor.
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Inhalt HEX Klartext
Dateiname E5 41 54 31 32 20 20 20 F A T 1 2 _ _ _
Dateinamenserweiterung 4C 4F 47 L O G
Attribute 20 Bit Nr.: 5
reserviert 00 00 00 00 00 00 D5 4E 00 00
Uhrzeit B7 45 = 0100 0101 1011 0111
= 12:45:23
Datum D5 4E = 1101 0101 0100 1110
= 21.06.2019
Anfangs Cluster
(siehe Formel 1)
92 01 3 62 00H
Größe in Bytes 4E 13 00 00 4.942 Bytes

Diskette Ordner im Root

Bedeutung der HEX Zeichen mit dem Ordner Diskette, der sich im ROOT befindet. Wir untersuchen unsere Diskette mit einem HEX-Editor.

fat12h0.jpg
Abb. fat12h: Diskette Ordner Ansicht im HEX-Editor.
Für eine größere Darstellung das Bild anklicken.
Inhalt HEX Klartext
Dateiname 44 49 53 4B 45 54 54 45 D I S K E T T E
Dateinamenserweiterung 20 20 20 _ _ _
Attribute 10 Bit Nr.: 4
Reserviert 00 9D 2A 4C D5 4E D5 4E 00 00
Uhrzeit 2B 4C = 0100 1100 0010 1011
= 09:33:11 Uhr
Datum D5 4E = 1101 0101 0100 1110
= 21.06.2019
Anfangs Cluster
(siehe Formel 1)
9C 01 3 76 00H
Größe in Bytes 00 00 00 00 Keine Angabe

T1024.txt im Diskette Ordner

Bedeutung der HEX Zeichen mit dem Ordner Diskette, der sich im ROOT befindet. Wir untersuchen unsere Diskette mit einem HEX-Editor.

fat12i0.jpg
Abb. fat12i: T1024.txt Ansicht im HEX-Editor.
Für eine größere Darstellung das Bild anklicken.
Inhalt HEX Klartext
Dateiname 54 31 30 32 34 20 20 20 T 1 0 2 4 _ _ _
Dateinamenserweiterung 54 58 54 T X T
Attribute 20 Bit Nr.: 5
Reserviert 10 30 2B 4C D5 4E D5 4E 00 00
Uhrzeit 84 6C = 0110 1100 0100 0100
= 13:34:04 Uhr
Datum D4 4E = 0100 1110 1101 0100
= 20.06.2019
Anfangs Cluster
(siehe Formel 1)
9D 01 3 78 00H
Größe in Bytes 00 04 00 00 262.144 Bytes

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